Präparier- und Beobachtungsanleitung: Champignon


(c) Hans-Dieter Mallig

Material:

  • Champignon, möglichst groß (gesammelter Wiesenchampignon oder Zuchtchampignon aus dem Lebensmittelgeschäft)
  • Lupe
  • Präpariermesser oder scharfes Küchenmesser
  • Pinzette
  • Objekträger
  • Mikroskop
  • Deckglas


a) Stiel, b) Hut mit c) Lamellen

Präparier- und Beobachtungsanleitung:

Zunächst müssen wir uns über die Bennenung am Pilz einigen:
Wir sehen einen Stiel, der einen Hut trägt. Wenn wir den Hut von unten betrachten, sehen wir bräunliche Lamellen.

1) Als erste Präparation schneiden wir den Stiel quer zur Hauptrichtung und fertigen somit einen Querschnitt. Diesen Querschnitt betrachten wir mit der Lupe und und zeichnen ein grobes Bild von dem was wir sehen:

Wie sieht die beobachtete Struktur aus? Fertige eine einfache Skizze:

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2) Als zweite Präparation schneiden wir den Stiel längs zur Hauptrichtung und fertigen somit einen Längsschnitt. Diesen Längsschnitt betrachten wir mit der Lupe und zeichnen ebenfalls ein grobes Bild.

Wie sieht die beobachtete Struktur aus? Fertige eine einfache Skizze:

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Wie bringt man diese gegensätzlichen Bilder von Querschnitt und Längsschnitt in einen Zusammenhang? Wie muß der Stiel aufgebaut sein, damit die Bilder von Quer- und Längsschnitt zusammenpassen?

3) Nach dem dritten Auftrag sollst du den Hut vom Stiel trennen und mit der Unterseite auf ein weißes Blatt Papier legen und einige Minuten so liegen lassen. Betrachte danach die Stelle genau, auf der der Pilz lag.

Was siehst du auf dem Papier? Was könnte das sein? Zeichne.

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4) Hier sollst du einen Querschnitt vom Hut, insbesondere von den Lamellen machen, ihn mit der Pinzette auf einen Objekträger übertragen und einen Lamellenquerschnitt mikroskopieren.

Zeichne den Querschnitt. Was könnte das sein? Zeichne.

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Die folgenden Schritte kannst du nicht mehr mit einem geernteten oder gekauften Pilz zuhause durchführen. Dazu müßtest du schon den Boden, von dem der Pilz geerntet wurde zur Verfügung haben. Wir müssen deshalb theoretisch weiterarbeiten.

5) Wenn man den Boden unter dem Pilz mit Lupe und Mikroskop untersucht, so kann man erkennen, dass die Pilzfäden, aus denen der Stiel und wohl auch der Hut bestehen, sich im Boden fortsetzen. Solch ein Pilzfaden heißt Hyphe. Diese Hyphen verzweigen sich immer mehr und bilden ein riesiges Pilzfadengeflecht, ein Myzel. Der eigentliche Pilz befindet sich also normalerweise nicht sichtbar als Myzel im Boden. Nur unter besonders für den Pilz optimalen Umweltbedingungen wie Feuchtigkeit und Wärme bildet das Myzel dann Sporenkörper aus. Diese sind nur ein ganz kleiner Teil des Pilzes

Das Myzel geht letztlich auf eine Spore zurück. Diese keimt aus zu einer Hyphe, einem Pilzfaden, der sich immer mehr verzweigt.

5) Vergleicht man

auskeimende Spore
die frisch aus einer Spore ausgekeimten Hyphen und die Hyphen unter einem Sporenkörper (mit Hilfe von einem Mikroskop), so kann man einen wichtigen Unterschied wahrnehmen.

1) Zellkern
2) Zellwand aus Chitin


Myzel unter einem Sporenkörper

Welcher Unterschied fällt dir auf? Welchen Grund könnte dieser Unterschied haben?

Damit sind wir am Ende dieser Präparations- und Beobachtungsaufgabe.


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