interaktive Lerneinheit: Bildung von Salzlagerstätten |
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Sodaherstellung
Für die aus Gewerbebetrieben entstandenen Industrien gelten
die unter Gewerbesalz beschriebene Verwendung von Soda zum Waschen, Färben
und Bleichen von Kleidung und zur Glasherstellung selbstverständlich
ebenfalls und in weit größerem Umfang. Allerdings war
der Bedarf an Soda vor rund 200 Jahren bereits so stark gewachsen, dass
er nicht mehr aus natürlichen Quellen gedeckt werden konnte. Als es
dem französischen Arzt und Naturforscher Nicolas Leblanc gelang, Soda
auf der Basis von Kochsalz herzustellen, war der Durchbruch zur großtechnischen
Produktion von Soda gelungen, das für die Glas-, Textil-, Wasch- und
Reinigungsmittelherstellung als Rohstoff benötigt wird.
Seife wurde für jedermann erschwinglich, was zu mehr Hygiene führte
und sicher auch ein Grund mit dafür ist, dass sich die Lebenserwartung
im 19. Jahrhundert fast verdoppelt hat.
Soda ist zur Herstellung mancher Farben und Wasserglas notwendig
und zur Entschwefelung und damit zur Härtung von Eisen unverzichtbar.
Ebenfalls aus der Sodafabrik kommt das Natriumcarbonat. Es ist
die Grundlage für die Herstellung von Backpulver, Medikamenten, Feuerlöschpulver,
Mineralfutter für Tiere und vielem mehr.
Chlor-Alkali-Elektrolyse
Chlor
Kochsalz NaCl wird mit Hilfe von elektrischem Strom in seine Bestandteile
Cl (Chlor) und Na (Natrium) zerlegt.
Die Erfindung der Batterie und die Lösung etlicher technischer
Probleme waren die Voraussetzung für dieses als Chlor-Alkali-Elektrolyse
bezeichnete Verfahren.
Chlor ist dann wieder Ausgangsbasis für Lösungsmittel, Glycerin,
Desinfektionsmittel, Sprengstoff, Feuerlöschmittel, Epoxidharze und
Mittel zur Wasserenthärtung.
Aus der Verbindung von Kohlenstoff und Chlor entsteht u.a. Vinylchlorid,
das Ausgangsprodukt für einen der am weitesten verbreiteten Kunststoffe:
Polyvinylchlorid PVC.
PVC ein universeller Kunststoff von der Scheckkarte bis zur Diskette.Je nach gewünschten Produkteigenschaften kann dieser Kunststoff maßgeschneidert werden. Fensterrahmen, Wasserrohre, Kabelisolierungen, Folien, Rolläden, Schallplatten, Disketten, Kreditkarten - die Aufzählung ließe sich beliebig fortsetzen. Umweltbewusste Menschen denken dabei möglicherweise an die Entsorgung. Doch auch die Lösung dieses Problems nimmt Gestalt an. Joghurtbecher und viele andere speziell gekennzeichnete Produkte aus Kunststoff werden heute getrennt gesammelt und von Recyclingbetrieben einer Wiederverwertung zugeführt, so z.B. für Schallschutzwände an verkehrsreichen Straßen, für Kanalrohre, Fensterrahmen und viele andere nützliche Dinge. |
Fensterrahmen aus PVC |
Natronlauge
- das zweite Kind der Elektolyse
Neben Chlor Cl2 entsteht bei der Chlor-Alkali-Elektrolyse
Natrium Na, welches mit Wasser zu H2O zu Natronlauge NaOH und
Wasserstoff H2 umgesetzt wird.
Papier, Watte und viele andere Produkte entstehen mit Hilfe der Natronlauge
aus Holz. Dabei trennt die Natronlauge den Hauptbestandteil des Holzes,
die Cellulose, von unerwünschten Nebenbestandteilen, die das Papier
vergilben lassen.
Aber auch bei Reinigungsmitteln ist Natronlauge die Basis. So sorgt
sie zum Beispiel bei der Herstellung von Seife für die Verseifung
von Ölen und Fetten.
Darüber hinaus ist die Natronlauge auch in der Textilindustrie,
bei der Keramikproduktion, bei der Aluminiumherstellung und in vielen anderen
Bereichen unersetzlich.
Fehlen dir noch Erklärungen, warum der Salzverbrauch in den letzten
100 Jahren um ein Vielfaches mehr als die Bevölkerung zugenommen hat?
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